Laufen als Hobby

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Gewichtsprobleme
Seit etwa 1970 laufe ich einmal pro Woche 5-6 km. Hat alles nichts geholfen, mein Gewicht stieg von 64 kg (1968) kontinuierlich an. Vor allem, seit ich 1976 das Rauchen aufgegeben habe, nahm ich bedrohlich zu, alle Diäten halfen stets nur kurzzeitig: 70kg -73kg -75kg -70kg -78kg -70kg -73kg -85kg! So durfte es nicht weitergehen.

Anfang März 1997 hatte ich mein Höchstgewicht von 85kg. Längst bevor Joschka Fischer (Außenminister von 1998 - 2005) feststellte, daß man "die Kerze von beiden Seiten anbrennen muß", um schneller abnehmen zu können, entschied ich mich, meine Eßgewohnheiten umzustellen und mehr zu laufen. Ich aß weniger und lief drei Mal die Woche. Der Erfolg zeigte sich dann auch bald und bereits fünf Monate später war mein Gewicht auf 71kg gefallen :-)! Meine Kolleginnen und Kollegen meinten zwar damals, ich sähe abgehärmt aus, ich fühlte mich aber pudelwohl.

In den vergangenen Jahren hatte ich schon so viele Diäten gemacht, abgenommen und regelmäßig wieder zugenommen. Das sollte mir jetzt nicht mehr passieren. Wie ein Hungerleider essen wollte ich aber auch nicht. Also behielt ich das mehrfache Laufen pro Woche bei. Längst hatte ich die übliche 5-km-Runde auf 8 km verlängert und die Gehpausen dabei weggelassen! Meinen Freunden Hagen und Werner, mit denen ich schon seit über 30 Jahren nahezu jeden Sonntag Morgen zusammen die 5 km-Runde gelaufen bin und die die ganzen Jahre immer etwas schneller als ich waren, ließ ich jetzt locker hinter mir.

Ein neues Ziel mußte her und am 28. Februar 1999 war es soweit - mein erstes 10 km-Rennen. Beim Weinsberger Weibertreulauf wollten Hagen und ich es wissen. Mit 51:25 Minuten kam ich auf einen der letzten Plätze. Aber es hat Spaß gemacht und noch im selben Jahr machte ich bei einigen (11) 10 km-Rennen mit und verbesserte meine Zeit auf 45:01 Minuten. Im Jahr drauf (2000) lief ich im Frühjahr meinen ersten Halbmarathon (1:43:16 Stunden) und im Herbst meinen ersten Marathon (4:43:29 Stunden).

Ich war vom Laufvirus befallen! Meist laufe ich etwa 40-90 km pro Woche, je nachdem, ob ein Marathon oder ein Ultra ansteht oder nur kleinere Rennen.  Meine Zeiten haben sich in den ersten Jahren etwas verbessert, meist war ich im vorderen Drittel, manchmal schafftee ich einen der vorderen Plätze meiner Altersklasse, aber Bäume konnte ich keine mehr ausreißen. Seit ich begonnen habe, pro Jahr viele Marathons und Ultras zu laufen, so etwa ab 2004 wurde ich wieder langsamer. Wenn ich heute bei einem Marathon nahe an die fünf Stunden herankomme, ist es schon gut gelaufen, meist brauche ich 5:20 h bis 5:30 h (Entwicklung meiner Laufzeiten). Macht aber nichts, dafür macht es mehr Spaß.

Übrigens - das Gewicht stimmt immer noch. Meist liege ich so um die 70kg!

Marathon als Erlebnis
Mein erster Marathon am 9. September 2000 in Künzelsau war ein einschneidendes Erlebnis. Die letzten 10 Kilometer waren eine Quälerei und trotzdem war ich wie berauscht von der Leistung, die ich vollbracht hatte. Seitdem bin ich vom Marathon-Virus befallen.

Ein Marathon ist für mich immer ein besonderes Erlebnis. Auch wenn ich unterwegs stets leichte Schmerzen irgendwo habe (Knie, Fußgelenke, Fußsohlen, Waden, Ferse, Rücken, ...) genieße ich auch immer jeden Lauf. Die Distanz von 42,195 Kilometer läuft man ja im Training nie am Stück, so daß es jedesmal eine neue Erfahrung ist. Nach einem Marathon Lauf klopft man sich selber auf die Schulter, daß man es wieder geschafft hat, daß man sich überwunden hat, daß man seine geplante Zeit erreicht hat.

Hinzu kommen viele schöne Trainingsläufe. So zwischen 10-15 Kilometer pro Einheit, mal langsam, mal schnell, wie man eben gerade Lust hat. Oft bei schönem Wetter, manchmal auch bei schlechtem. Wenn es mal richtig warm ist, die Luft in der Landschaft vor Hitze flirrt ist das einfach ein tolles Gefühl. Aber auch Schmuddelwetter hält mich nicht ab. Bereits nach wenigen Kilometern stört das Wetter nicht mehr und nach dem Training ist man zufrieden, daß man sich wieder überwunden hat und fühlt sich wohl. Je nachdem, was gerade für ein Rennen geplant ist, laufe ich 3-6 Mal pro Woche. In den Wochen vor einem Marathon ist eine Trainingseinheit pro Woche ein langer Lauf von 25-35 km. Wenn man sein Training geschickt in seinen Tagesablauf integriert, dann hat man noch jede Menge Zeit für andere Interessen..

Marathonberichte
Mein erster Marathon hat mich überzeugt, daß ich noch viele weitere Marathons laufen werde. Schon von meinem ersten Marathon an habe ich mir angewöhnt jeweils einen Bericht über den Lauf zu schreiben, erst Mal für mich zur Verarbeitung des Erlebten und zur Information meiner Umgebung, die mehr oder weniger interessiert mein Hobby begleitet. Beim Erzählen kommt die Stimmung, das Erlebnis nicht so zur Geltung, das läßt sich besser mit einem Bericht erreichen. In der Zwischenzeit laufe ich jedoch bis zu 30 Marathons und Ultras im Jahr. Da fällt es schwer, jedes Mal einen Bericht zu schreiben. Das mache ich nur noch, wenn es ein besonderes Erlebnis war, oder wenn mich mein Freund Klaus Duwe bittet, doch für Marathon4ypu einen Bericht zu schreiben. Ansonsten fotografiere ich viel während der Läufe und verarbeite die Bilder zu Diashows.

In Rente
Seit Ende 2011 bin ich nun in Rente. Man hat mehr Zeit, auch zum Laufen, aber dummerweise kommen im Alter auch die Schwachstellen des Körpers deutlicher zum Vorschein. Bei mir ist es der Rücken und meine Fersen, die mir ein paar Jahre ziemlich zu schaffen machten. Von 2014 bis 2017 war ich läuferisch sehr stark eingeschränkt, was man deutlich an den jeweils gelaufenen Kilometern und Wettkämpfen sieht. Zum Glück aber hat sich Beides aber stabilisiert, so dass ich wieder gut unterwegs bin, langsamer eben.

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Letzte Änderung:
25. Januar 2021

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