Bilderkollektion direkt zum Laufbericht
Planungen 2002
Der Schwäbischen Alb Marathon am 19. Oktober ist mein zweites Laufereignis in 2002, nach dem Marathon in Rom im Frühjahr. Mehr als zwei schnelle Läufe pro Jahr möchte ich nicht machen, aber durchaus viele langsame - nur der Freude wegen. Der Schwäbische Alb Marathon geht über 50 Kilometer, also sollte man auch einige längere langsame Einheiten machen, als die üblichen 30 .. 35 km. Was liegt da näher, als diese überlangen Trainingsläufe im Rahmen eines Marathons zu absolvieren, natürlich ganz langsam. In 2002 habe ich folgende Marathons bereits gemacht, bzw. geplant:
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Datum
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Marathons 2002
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Zeit - min/km - HF
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Bemerkung
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| 24.03. | Rom | 3:44:43 - 5:19 - 133 | schneller Lauf mit Bestzeit |
| 19.5. | Prag | 4:00:40 - 5:41 - 130 | Trainingslauf |
| 09.06. | Trollinger | 4:00:30 - 5:41 - 137 | anspruchsvoller Trainingslauf |
| 06.07. | Zermatt | 7:45:05 - 11:01 - 114 | 2.200 Höhenmeter, anspruchsvoller Trainingslauf sehr langsam |
| 21.07. | Füssen | ||
| 25.08. | Koberstädter Waldmarathon | ||
| 07.09. | ebm | ||
| 06.10. | Bodensee | ||
| 19.10. | Schwäbisch Alb | Die 50 km und 1.100 Höhenmeter gut hinter mich bringen |
Nachdem ich in Prag, in Heilbronn (Trollinger) und vor allem in Zermatt langsame Läufe gemacht habe, war es an der Zeit, auch mal wieder in die Nähe meiner Bestzeit (3:44:42 h) zu kommen. Das hatte ich mir für den König Ludwig Marathon in Füssen vorgenommen.
Samstag, 20. Juli - Anreise nach Füssen
Meine
Lauffreunde vom TV Stammheim, Angelika und Jürgen, hatten sich spontan
entschlossen, den Marathon auch zu laufen, nachdem sie die schöne Bilderserie
von der Strecke auf der www-Seite des Marathons
gesehen hatten. Am Samstag Früh fuhren wir (Angelika, Uta, Jürgen
und ich) nach Füssen.
Wir
quartierten uns in unserer Pension (42,- pro Doppelzimmer) ein und erkundeten
dann Füssen. Gegen 17.30 Uhr holten wir unsere Startunterlagen ab, aßen
auf der "Nudelparty" die obligatorischen Nudeln und machten uns, immer
noch hungrig, wieder auf in die Innenstadt. In einem italienischen Restaurant
ließen wir den Abend gemütlich ausklingen und ergänzten dort
vor allem unseren Bedarf an Kohlenhydraten :-), diesmal besser und vor allem
in sehr angenehmer Umgebung.
In der Pension richtete ich noch meine Laufsachen für den nächsten Tag und lag um 22 Uhr im Bett.
Frühmorgens um 5.45 Uhr hieß es aufstehen. Unsere Pensionswirtin
hatte uns
freundlicherweise
für 6.15 Uhr das Frühstück gerichtet. Anschließend ging
es mit dem Auto zum Starbereich beim Sportstudio im Norden Füssens. Kleiderabgabe
war nicht nötig, da wir alles im Auto lassen konnten (wenige Meter zum
Startbereich). Ich schlug mich noch in die Büsche, lief mich etwas warm
und dann ging es zum Startbereich. Ute hörte, wie über die Lautsprecheranlage
die Startnummer von Jürgen genannt wurde, er solle sich bei der Nummernausgabe
melden. Tatsächlich hatten sie seine Nummer verwechselt und korrigierten
das. Kein Problem, wir hatten noch genügend Zeit.
Wie
immer herrschte freundliche Geschäftigkeit im Startbereich, Läuferninnen
und Läufer unterhielten sich, machten Dehnübungen, liefen sich warm.
Wir stellten uns auf und warteten. Pünktlich um 8 Uhr fiel der Startschuss
und los ging es. Da wir uns im Starterfeld (ca. 700 Läuferinnen und Läufer)
ziemlich weit vorne eingeordnet hatten, waren wir schon nach fünf Sekunden
über der Ziellinie und ich konnte ungestört mein Tempo laufen. Bereits
nach wenigen Minuten lief Jürgen zu mir auf und wir liefen einige Zeit
miteinander. Angelika blieb etwas hinter uns.
Ich hatte mir vorgenommen, mit etwa 5:30 min/km zu laufen; das wäre dann
eine Endzeit von 3:52 h. Falls ich dann noch Reservern hätte, wollte ich
ab km 30 .. 35 schneller laufen. Allerdings konnte ich die Strecke nicht einschätzen,
vor allem auch die Steigung zwischen km 26 und 31. Eigentlich sah im
Höhendiagramm
alles recht flach aus, bis auf die erwähnte Steigung. Bei einem Landschaftslauf
konnte man sich da jedoch nie darauf verlassen. Kleine, giftige Steigungen wurden
meist nicht eingezeichnet und auch sonst hatte ich schon erlebt, dass Zeichnung
und Wirklichkeit nicht übereinstimmten.
Nachdem ich mich in den letzten Tagen nie ganz "auf dem Damm" gefühlt hatte, war an diesem Morgen alles wie weggeblasen. Ich fühlte mich gut und nachdem mich Jürgen passiert hatte, hielt ich mich an ihn. Sehr schnell war mein Puls etwas über 140 und meine Kilometerzeiten lagen bei 5:04 - eindeutig zu schnell. Offensichtlich wollte Jürgen heute mal wieder schneller laufen, nachdem er die letzten beiden Male jeweils Rücksicht auf mich (Rom), bzw. Rücksicht auf Anke (Heilbronn) genommen hatte. Kurz vor Hopfen (ca. km 4) ließ ich ihn laufen und drosselte meine Geschwindigkeit, so dass ich die zweiten fünf Kilometer mit einem Schnitt von 5:20 lief.
Das Wetter war die ganze Woche mehr als scheußlich gewesen. Gegen das
Wochenende wurde es aber besser. Tatsächlich fuhren wir am Vortag bei schönstem
Wetter nach Füssen und am Lauftag war es beim Start immer noch wolkenlos
und sonnig.
Während
der Umrundung des Hopfensees fragte ich einen Läufer nach den Temperaturen.
Er hatte eine Pulsuhr, die auch die Temperatur anzeigte - 23 Grad. Wunderschönes
Wetter und eine tolle Landschaft ließen mich den Lauf genießen,
so hatte ich mir schon im Vorfeld die Bedingungen gewünscht. Links von
uns lag der See, im Hintergrund der allgegenwärtige Säuling (2.047
m), der unverwechselbare Hausberg von Füssen und das Wetter hätte
nicht schöner sein können. Die Wärme machte mir noch nichts aus,
vor allem aber hoffte ich auf Schatten, wenn wir durch eines der vielen Wäldchen
liefen.
Die
Strecke hatte bis Hopfen auf alphaltierten Wegen geführt, rechts eine wenig
befahrene Straße, links Wiesen. Unterwegs kamen wir an einer Weide vorbei.
Ein paar Kühe hielten sich neugierig dicht am Zaun auf, bestaunten sichtbar
die Läuferschar, muhten auch und eine Kuh aus der Herde machte sogar ein
paar ungelenke Sprünge, als wolle sie mitlaufen. Schon kam der Ort in Sicht.
Links
lag jetzt der See, rechts die Häuser. Wir liefen durch Hopfen, das sich
an den See anschmiegte. Die Häuser lagen hinter uns und wir liefen jetzt
auf ebenen Kieswegen weiter, linkerhand immer noch der See, teilweise durch
Schilfbereiche, vorbei an allerlei Getier. Immer wieder spendeten Bäume
Schatten und auf dem letzten Drittel um den See ging es durch ein lichtes Wäldchen.
Bei etwa Kilometer 10 hatten wirden Hopfensee umrundet und machten uns auf
zum Weißensee.
Die
Sonne störte bisher überhaupt nicht, auch jetzt, als wir auf Wirtschaftswegen
Richtung Weißensee rannten. Immer wieder spendete ein Wald angenehmen
Schatten. Die Strecke war schnell, trotz der Naturwege, meine Stimmung immer
noch bestens, die Leute um mich herum liefen ein flottes Tempo und ich ließ
mich einfach mitziehen. Ich fühlte mich noch nicht angestrengt, auch wenn
ich bereits meine Oberschenkel ganz leicht spürte. Die letzten fünf
Kilometer (10 .. 15) waren mit 4:58 wieder viel zu schnell.
Bei
Kilometer 16,5 erreichten wir den Weißensee und liefen einige Zeit neben
der Bundesstraße her. Dann ging es von der Straße weg und in den
Wald. Die Wege waren gekiest und gut zu laufen. Immer wieder wurden wir jetzt
von Radfahrern überholt, die Verpflegung für einen Läufer oder
eine Läuferin transportierten und zum vereinbarten Treffpunkt fuhren. Zwar
hatte man uns vor dem Start ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass
das verboten ist, aber was solls? Auch säumten immer wieder Zuschauer,
die Wege, warteten auf ihre Angehörigen und feuerten uns an.
Die fünf Kilometer bis km 20 war ich mit 5:26 im geplanten Schnitt gelaufen, meine Zeit bisher betrug knapp 1:44 h. Wenn das so weiter ging, die Steigung nicht zu hart wurde - wer weiß, vielleicht konnte ich heute sogar meine Bestzeit verbessern :-). Es ist schön, zu laufen, ohne dass man den Druck einer guten Zeit verspürte. Wenn es was werden sollte, dann würde ich mich natürlich freuen, wenn es nicht zur Bestzeit reichen sollte, dann machte das auch nichts aus. Mit solchen Gedanken lief ich erwartungsfroh vor mich hin und harrte der Dinge, die da kamen.
Plötzlich
änderte sich der Weg. Er führte auf einem engen, wilden Pfad durch
den Wald, linker Hand in mehr oder weniger großem Abstand schimmerte der
See zwischen den Bäumen hindurch. Man musste höllisch aufpassen, dass
man richtig aufsetzte. Wurzeln und felsiger Untergrund wechselten sich ab, es
ging auf und ab und in Schlangenlinien durch den Wald, immer über Wurzeln
und Steine ein paar Schritte hoch und wieder runter. Ich lief in einer Gruppe,
an Überholen oder langsam Tun war nicht zu denken. Dann wieder ging es
auf einer ganz schmalen (ca. 30 cm breiten) Uferbefestigung direkt am See entlang,
links unmittelbar war der See, ein Fehltritt und man lag im Wasser, rechts der
Wald, Büsche ragten in den Weg, so dass man sich immer wieder nach links
zum Wasser biegen musste. Gedenk des widrigen, gefährlichen Weges war unser
Tempo mit ca. 6:10 .. 5:50 noch recht flott. Mehr wäre kaum zu machen gewesen,
dazu war der Weg zu gefährlich. Schon zu Beginn war mir das klar geworden,
als ich kurz stolperte und beinahe einen Meter zwei Naturstufen hinunter gefallen
wäre, hätte ich mich nicht an zwei Bäumen noch halten können.
Dazu kam, dass die ständigen Tempowechsel, die Richtungsänderungen,
das Auf und Ab volle Konzentration erforderte und auch viel Kraft in den Oberschenkeln,
die sich bei mir jetzt ganz deutlich meldeten. Dieser Stolperpfad bei der Geschwindigkeit
kostete mich sehr viel Einsatz, hoffentlich fehlte mir diese Energie nicht am
Ende!
Knapp drei Kilometer ging es über diesen wildromantischen Pfad. Glücklicherweise wurde die Strecke dann besser, der See war umrundet und der Weg führte uns direkt Richtung Füssen. Wir konnten wieder mühelos unser altes Tempo laufen, mein Kilometerschnitt stieg auf 5:30, so dass für die letzten fünf Kilometer doch noch eine akzeptable Zeit von 29 Minuten (5:47 min/km) herauskam.
Der Wald wich langsam einer lockeren Bebauung, wir liefen nach Füssen hinein und näherten uns dem Zentrum. Kurz vor der Innenstadt ging es rechts ab in Richtung Faulenbacher Tal. Kilometer 26 war erreicht und der erste kurze Anstieg kam. Zum zweiten Mal liefen wir hinaus aus Füssen. Die nächsten vier Kilometer bis etwa km 30 führten auf einer gesperrten Autostraße durch den Wald hoch, mal mehr, mal weniger ansteigend, mal kurze ebene Stücke und dann wieder steiler. Meine Zeiten wurden deutlich schlechter, obwohl ich keinen Meter gehen mußte und beinahe nur noch überholte. Von 5:44 bis 5:57 war auf diesen Kilometern jeder Schnitt vertreten. Dank des ersten schnellen Kilometers von 25 bis 26 (5:21) waren dann aber die fünf Kilometer bis km 30 trotzdem mit einem Schnitt von 5:42 nicht ganz schlecht - angesichts der anspruchsvollen, so gar nicht erwarteten Steigung war ich mit mir sehr zufrieden.
Ich hatte mich noch nicht verausgabt und fühlte mich den restlichen zwölf Kilometern bestens gewachsen. Bereits auf dem anspruchsvollen Wald- und Uferpfad am Weißensee war mir klar geworden, dass ich heute keine Bestzeit laufen konnte. Das war einfach kein Stadtkurs mit schönen Asphaltwegen und nahezu eben. Ich hatte mir aber vorgenommen, ohne Rücksicht auf einen zu befürchtenden Einbruch auf den letzten Kilometern immer das Maximum zu laufen. Ich wollte sehen, ob ich genügend Reserven hatte, bzw. wie es mir ergehen würde, wenn die Reserven aufgebraucht waren. Da hatte ich ja bei meinem ersten Marathon vor zwei Jahren äußerst üble Erfahrungen gemacht. In der Zwischenzeit war ich aber erheblich besser trainiert, ein Einbruch auf den letzten Kilometern sollte daher nicht mehr so üble Auswirkungen wie damals haben. Ich würde ja sehen.
Der
Allatsee war erreicht und auf Naturwegen ging es jetzt um den See. Viele Badegäste
lagen auf den Wiesen am See und bestaunten uns oder spendeten freundlich Beifall.
Schon war der See umrundet und wir liefen wieder im Wald. Die Wege wurden anspruchsvoller,
teilweise gekiest, dann aber reine Waldpfade, die uns jetzt mehr oder weniger
steil abwärts zurück nach Füssen führten. Dummerweise konnte
man nicht besonders schnell laufen, unregelmäßige Oberfläche,
wie eben so Waldpfade sind und dazu zu steil, also konnte ich aus dem Gefälle
keinen Vorteil ziehen und meinen Schnitt verbessern. Immerhin aber hatte ich
noch genügend Reserven, dass ich nahezu nur noch überholte. Aber die
steilen Abwärtspassagen gingen in die Oberschenkel und als wir bei etwa
Kilometer 35 den größten Teil des Abstiegs geschafft hatten, war
mein Kilometerschnitt mit 5:24 zwar recht ordentlich auf den letzten fünf
Kilometern, aber sie hatten auch ziemlich Kraft gekostet.
Der Wald lag hinter uns und wir liefen jetzt wieder zwischen den ersten Häusern von Füssen. Die Zuschauer neben der Strecke wurden wieder zahlreicher und klatschten freundlich Beifall. Vor einem Hotel mit Restaurant standen der Koch mit seinen Leuten und wohl auch den Bedienungen und feuerten uns Läufer an. Immer noch ging es ganz leicht nach unten, so dass ich auch ein entsprechend lockeres Aussehen vortäuschen konnte. Aber ich hatte mich auf den letzten Kilometern zu sehr verausgabt. Das merkte ich, als wir den Lech erreicht hatten und dem Wasser entlang nach Füssen hinein liefen. Das Laufen strengte mich an, die Kilometermarken wollten und wollten nicht kommen, obwohl uns der Weg auf einigermaßen ebenen, asphaltierten Wegen durch Parks führte, eigentlich eine ideale Strecke. Auch liefen wir immer im Halbschatten und die Sonne versteckte sich häufig hinter Wolken, somit waren die Temperaturen nahezu ideal. Trotzdem war keinerlei Dynamik mehr zu spüren, ich trottete nur noch ergeben vor mich hin. Zwei Frauen überholten mich, vielleicht ein oder zwei Läufer noch. Ansonsten passierte ich viele Läufer, denen es offensichtlich noch schlechter ging als mir. Allerdings sah ich keine Läufer, die gar nicht mehr konnten, wie sie in Prag reihenweise am Streckenrand zu sehen waren und auch auf anderen Läufen.
Ich sehnte das Ziel herbei und musste doch noch fünf Kilometer laufen.
Rapide ging es jetzt mit mir bergab, ich war fix und fertig und ständig
in Versuchung zu gehen.
Die
beiden Frauen die mich überholt hatten vergrößerten langsam
aber beständig den Abstand und ich hatte absolut nichts mehr entgegen zu
setzen. Schritt für Schritt trabte ich schlapp vor mich hin und hielt verzweifelt
Ausschau nach dem nächsten Kilometerschild. Kaum nahm ich mehr bei Kilometer
39,7 das König-Ludwig-Musical-Thater am Forgensee wahr. Ich war immer langsamer
geworden: 5:53, 5:55 und, ich traute kaum meinen Augen, der Kilometer von 39
nach 40 kostete 6:27! Weiß der Teufel wie das passieren konnte. Schnitt
von km 35 .. 40 trotz allem noch achtbare 5:48. Beim Marathon in Prag war ich
auf den letzten Kilometern auch nicht mehr gut drauf. Da lief ich diese Kilometer
mit einem Schnitt von 6:02! Also war ich heute tatsächlich besser, obwohl
ich mich wesentlich übler fühlte als in Prag.
Am letzten Verpflegungsstand trank ich einen Becher Cola, vielleicht half das ja. Weiter ging es. Eine der beiden Frauen hatte sich etwas länger am Verpflegungsstand aufgehalten, so dass ich jetzt wieder dicht hinter ihr war. Ich lief mechanisch vor mich hin, dachte nur noch and die unglaublichen 2 Kilometer vor mir und die etwa zwölf Minuten, die ich sicher dafür benötigen würde. Schon wieder vergrößerte sich der Abstand zu der Frau, die anscheinend mehr Reserven hatte. War mir vollkommen egal. Schon hörte ich die Lautsprecherdurchsagen aus dem Zielbereich. Ich wusste aber, dass es erst in einem großen Bogen über das Ziel hinaus ging und erst dann wieder zurück, so dass mich die Nähe zum Ziel nicht lockte. Noch mindestens einen Kilometer musste ich hinter mich bringen.
Aber
jedeSchinderei hat mal ein Ende. Bis auf zehn Meter, die ich bei einem leichten
Anstieg ging (hab mich aber sofort am Riemen gerissen ;-)), hielt ich noch durch
(5:57), konnte auf den letzten 200 Metern sogar noch zulegen und erreichte mit
3:52:40 h ein ganz passables Ergebnis. Bei einem "normalen" Streckenverlauf
ohne die drei Kilometer auf dem anstrengenden Waldpfad, ohne die Steigung zum
Allatsee, wäre heute vielleicht sogar meine Bestzeit "in Gefahr"
gewesen!
Daran aber dachte ich nach dem Zieleinlauf nicht. Erst mal was zu trinken. Jürgen fand mich im Getümmel. Er war schon über 20 Minuten da. Mit einer Super Zeit von 3:28:29 war er angekommen. Ich musste ich mich setzen. Wieder mal war ich so erschöpft, dass mir leicht übel wurde. Kaum saß ich aber auf dem Boden war alles ok.
Nach fünf Minuten Ausruhen ging es wieder. Kaum stand ich auf den Beinen, schon war Angelika im Ziel: 4:06:56 - auch sie wäre bei einem weniger anspruchsvollen Kurs sicher Bestzeit gelaufen und hätte vielleicht gar die 4 Stunden unterboten :-). Aber was nicht ist, kommt sicher noch!
War bisher das Wetter tadellos, kam jetzt ein stürmischer Wind auf, der alles wegfegte, was nicht niet und nagelfest war. Der Himmel hatte sich schwarz zugezogen und sah bedrohlich aus. Wir strebten zum Auto, das nur ein paar Meter entfernt auf dem Parkplatz stand. Im nahegelegenen Hallenbad konnte man kostenlos duschen. Nach wenigen Minuten waren wir dort. So schnell wie der Sturm aufkam, war er schon wieder verschwunden. Keiner hatte eine Badehose, bzw. Badeanzug dabei, also duschten wir uns nur und dann ging es zum verdienten Essen - wieder beim Italiener in Füssen.
In gemütlicher Atmosphäre ließen wir das Rennen nochmals Revue passieren, erörterten alle Wenn und Aber und waren uns einig, dass heute alles zusammengepasst hatte.
Bei der Rückfahrt sahen wir die Autostaus nur auf der Gegenfahrbahn. Vor Ulm dann kamen wir in einen gewaltigen Regen, der aber nach zehn Minuten vorbei war. Noch ein paar kurze Stockungen und gegen 18 Uhr waren wir zuhause.
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