König-Ludwig Marathon 2002

(Füssen, Sonntag, 21. Juli)

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Planungen 2002

Der Schwäbischen Alb Marathon am 19. Oktober ist mein zweites Laufereignis in 2002, nach dem Marathon in Rom im Frühjahr. Mehr als zwei schnelle Läufe pro Jahr möchte ich nicht machen, aber durchaus viele langsame - nur der Freude wegen. Der Schwäbische Alb Marathon geht über 50 Kilometer, also sollte man auch einige längere langsame Einheiten machen, als die üblichen 30 .. 35 km. Was liegt da näher, als diese überlangen Trainingsläufe im Rahmen eines Marathons zu absolvieren, natürlich ganz langsam. In 2002 habe ich folgende Marathons bereits gemacht, bzw. geplant:

Datum
Marathons 2002
Zeit - min/km - HF
Bemerkung 
24.03. Rom 3:44:43 - 5:19 - 133 schneller Lauf mit Bestzeit
19.5. Prag 4:00:40 - 5:41 - 130 Trainingslauf
09.06. Trollinger 4:00:30 - 5:41 - 137 anspruchsvoller Trainingslauf
06.07. Zermatt 7:45:05 - 11:01 - 114 2.200 Höhenmeter, anspruchsvoller Trainingslauf sehr langsam
21.07. Füssen    
25.08. Koberstädter Waldmarathon    
07.09. ebm    
06.10. Bodensee    
19.10. Schwäbisch Alb   Die 50 km und 1.100 Höhenmeter gut hinter mich bringen

Nachdem ich in Prag, in Heilbronn (Trollinger) und vor allem in Zermatt langsame Läufe gemacht habe, war es an der Zeit, auch mal wieder in die Nähe meiner Bestzeit (3:44:42 h) zu kommen. Das hatte ich mir für den König Ludwig Marathon in Füssen vorgenommen.

Samstag, 20. Juli - Anreise nach Füssen

Blick auf die BergeMeine Lauffreunde vom TV Stammheim, Angelika und Jürgen, hatten sich spontan entschlossen, den Marathon auch zu laufen, nachdem sie die schöne Bilderserie von der Strecke auf der www-Seite des Marathons gesehen hatten. Am Samstag Früh fuhren wir (Angelika, Uta, Jürgen und ich) nach Füssen. Auf der Pasta PartyWir quartierten uns in unserer Pension (42,- pro Doppelzimmer) ein und erkundeten dann Füssen. Gegen 17.30 Uhr holten wir unsere Startunterlagen ab, aßen auf der "Nudelparty" die obligatorischen Nudeln und machten uns, immer noch hungrig, wieder auf in die Innenstadt. In einem italienischen Restaurant ließen wir den Abend gemütlich ausklingen und ergänzten dort vor allem unseren Bedarf an Kohlenhydraten :-), diesmal besser und vor allem in sehr angenehmer Umgebung.

In der Pension richtete ich noch meine Laufsachen für den nächsten Tag und lag um 22 Uhr im Bett.

Sonntag, 21. Juli - Marathontag

Frühmorgens um 5.45 Uhr hieß es aufstehen. Unsere Pensionswirtin hatte uns Letzte Vorbereitungenfreundlicherweise für 6.15 Uhr das Frühstück gerichtet. Anschließend ging es mit dem Auto zum Starbereich beim Sportstudio im Norden Füssens. Kleiderabgabe war nicht nötig, da wir alles im Auto lassen konnten (wenige Meter zum Startbereich). Ich schlug mich noch in die Büsche, lief mich etwas warm und dann ging es zum Startbereich. Ute hörte, wie über die Lautsprecheranlage die Startnummer von Jürgen genannt wurde, er solle sich bei der Nummernausgabe melden. Tatsächlich hatten sie seine Nummer verwechselt und korrigierten das. Kein Problem, wir hatten noch genügend Zeit.

Noch locker und fitWie immer herrschte freundliche Geschäftigkeit im Startbereich, Läuferninnen und Läufer unterhielten sich, machten Dehnübungen, liefen sich warm. Wir stellten uns auf und warteten. Pünktlich um 8 Uhr fiel der Startschuss und los ging es. Da wir uns im Starterfeld (ca. 700 Läuferinnen und Läufer) ziemlich weit vorne eingeordnet hatten, waren wir schon nach fünf Sekunden über der Ziellinie und ich konnte ungestört mein Tempo laufen. Bereits nach wenigen Minuten lief Jürgen zu mir auf und wir liefen einige Zeit miteinander. Angelika blieb etwas hinter uns.

Ich hatte mir vorgenommen, mit etwa 5:30 min/km zu laufen; das wäre dann eine Endzeit von 3:52 h. Falls ich dann noch Reservern hätte, wollte ich ab km 30 .. 35 schneller laufen. Allerdings konnte ich die Strecke nicht einschätzen, vor allem auch die Steigung zwischen km 26 und 31. Eigentlich sah im HöhenprofilHöhendiagramm alles recht flach aus, bis auf die erwähnte Steigung. Bei einem Landschaftslauf konnte man sich da jedoch nie darauf verlassen. Kleine, giftige Steigungen wurden meist nicht eingezeichnet und auch sonst hatte ich schon erlebt, dass Zeichnung und Wirklichkeit nicht übereinstimmten.

Nachdem ich mich in den letzten Tagen nie ganz "auf dem Damm" gefühlt hatte, war an diesem Morgen alles wie weggeblasen. Ich fühlte mich gut und nachdem mich Jürgen passiert hatte, hielt ich mich an ihn. Sehr schnell war mein Puls etwas über 140 und meine Kilometerzeiten lagen bei 5:04 - eindeutig zu schnell. Offensichtlich wollte Jürgen heute mal wieder schneller laufen, nachdem er die letzten beiden Male jeweils Rücksicht auf mich (Rom), bzw. Rücksicht auf Anke (Heilbronn) genommen hatte. Kurz vor Hopfen (ca. km 4) ließ ich ihn laufen und drosselte meine Geschwindigkeit, so dass ich die zweiten fünf Kilometer mit einem Schnitt von 5:20 lief.

Das Wetter war die ganze Woche mehr als scheußlich gewesen. Gegen das Wochenende wurde es aber besser. Tatsächlich fuhren wir am Vortag bei schönstem Wetter nach Füssen und am Lauftag war es beim Start immer noch wolkenlos und sonnig. Säuling - Füssens HausbergWährend der Umrundung des Hopfensees fragte ich einen Läufer nach den Temperaturen. Er hatte eine Pulsuhr, die auch die Temperatur anzeigte - 23 Grad. Wunderschönes Wetter und eine tolle Landschaft ließen mich den Lauf genießen, so hatte ich mir schon im Vorfeld die Bedingungen gewünscht. Links von uns lag der See, im Hintergrund der allgegenwärtige Säuling (2.047 m), der unverwechselbare Hausberg von Füssen und das Wetter hätte nicht schöner sein können. Die Wärme machte mir noch nichts aus, vor allem aber hoffte ich auf Schatten, wenn wir durch eines der vielen Wäldchen liefen.

Kilometer 4,1Die Strecke hatte bis Hopfen auf alphaltierten Wegen geführt, rechts eine wenig befahrene Straße, links Wiesen. Unterwegs kamen wir an einer Weide vorbei. Ein paar Kühe hielten sich neugierig dicht am Zaun auf, bestaunten sichtbar die Läuferschar, muhten auch und eine Kuh aus der Herde machte sogar ein paar ungelenke Sprünge, als wolle sie mitlaufen. Schon kam der Ort in Sicht. Hopfensee mit SäulingLinks lag jetzt der See, rechts die Häuser. Wir liefen durch Hopfen, das sich an den See anschmiegte. Die Häuser lagen hinter uns und wir liefen jetzt auf ebenen Kieswegen weiter, linkerhand immer noch der See, teilweise durch Schilfbereiche, vorbei an allerlei Getier. Immer wieder spendeten Bäume Schatten und auf dem letzten Drittel um den See ging es durch ein lichtes Wäldchen.

Bei etwa Kilometer 10 hatten wirden Hopfensee umrundet und machten uns auf zum Weißensee. Weg zum WeißenseeDie Sonne störte bisher überhaupt nicht, auch jetzt, als wir auf Wirtschaftswegen Richtung Weißensee rannten. Immer wieder spendete ein Wald angenehmen Schatten. Die Strecke war schnell, trotz der Naturwege, meine Stimmung immer noch bestens, die Leute um mich herum liefen ein flottes Tempo und ich ließ mich einfach mitziehen. Ich fühlte mich noch nicht angestrengt, auch wenn ich bereits meine Oberschenkel ganz leicht spürte. Die letzten fünf Kilometer (10 .. 15) waren mit 4:58 wieder viel zu schnell.

WeißenseeBei Kilometer 16,5 erreichten wir den Weißensee und liefen einige Zeit neben der Bundesstraße her. Dann ging es von der Straße weg und in den Wald. Die Wege waren gekiest und gut zu laufen. Immer wieder wurden wir jetzt von Radfahrern überholt, die Verpflegung für einen Läufer oder eine Läuferin transportierten und zum vereinbarten Treffpunkt fuhren. Zwar hatte man uns vor dem Start ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass das verboten ist, aber was solls? Auch säumten immer wieder Zuschauer, die Wege, warteten auf ihre Angehörigen und feuerten uns an.

Die fünf Kilometer bis km 20 war ich mit 5:26 im geplanten Schnitt gelaufen, meine Zeit bisher betrug knapp 1:44 h. Wenn das so weiter ging, die Steigung nicht zu hart wurde - wer weiß, vielleicht konnte ich heute sogar meine Bestzeit verbessern :-). Es ist schön, zu laufen, ohne dass man den Druck einer guten Zeit verspürte. Wenn es was werden sollte, dann würde ich mich natürlich freuen, wenn es nicht zur Bestzeit reichen sollte, dann machte das auch nichts aus. Mit solchen Gedanken lief ich erwartungsfroh vor mich hin und harrte der Dinge, die da kamen.

Wurzelpfad den See entlangPlötzlich änderte sich der Weg. Er führte auf einem engen, wilden Pfad durch den Wald, linker Hand in mehr oder weniger großem Abstand schimmerte der See zwischen den Bäumen hindurch. Man musste höllisch aufpassen, dass man richtig aufsetzte. Wurzeln und felsiger Untergrund wechselten sich ab, es ging auf und ab und in Schlangenlinien durch den Wald, immer über Wurzeln und Steine ein paar Schritte hoch und wieder runter. Ich lief in einer Gruppe, an Überholen oder langsam Tun war nicht zu denken. Dann wieder ging es auf einer ganz schmalen (ca. 30 cm breiten) Uferbefestigung direkt am See entlang, links unmittelbar war der See, ein Fehltritt und man lag im Wasser, rechts der Wald, Büsche ragten in den Weg, so dass man sich immer wieder nach links zum Wasser biegen musste. Gedenk des widrigen, gefährlichen Weges war unser Tempo mit ca. 6:10 .. 5:50 noch recht flott. Mehr wäre kaum zu machen gewesen, dazu war der Weg zu gefährlich. Schon zu Beginn war mir das klar geworden, als ich kurz stolperte und beinahe einen Meter zwei Naturstufen hinunter gefallen wäre, hätte ich mich nicht an zwei Bäumen noch halten können. Dazu kam, dass die ständigen Tempowechsel, die Richtungsänderungen, das Auf und Ab volle Konzentration erforderte und auch viel Kraft in den Oberschenkeln, die sich bei mir jetzt ganz deutlich meldeten. Dieser Stolperpfad bei der Geschwindigkeit kostete mich sehr viel Einsatz, hoffentlich fehlte mir diese Energie nicht am Ende!

Knapp drei Kilometer ging es über diesen wildromantischen Pfad. Glücklicherweise wurde die Strecke dann besser, der See war umrundet und der Weg führte uns direkt Richtung Füssen. Wir konnten wieder mühelos unser altes Tempo laufen, mein Kilometerschnitt stieg auf 5:30, so dass für die letzten fünf Kilometer doch noch eine akzeptable Zeit von 29 Minuten (5:47 min/km) herauskam.

Der Wald wich langsam einer lockeren Bebauung, wir liefen nach Füssen hinein und näherten uns dem Zentrum. Kurz vor der Innenstadt ging es rechts ab in Richtung Faulenbacher Tal. Kilometer 26 war erreicht und der erste kurze Anstieg kam. Zum zweiten Mal liefen wir hinaus aus Füssen. Die nächsten vier Kilometer bis etwa km 30 führten auf einer gesperrten Autostraße durch den Wald hoch, mal mehr, mal weniger ansteigend, mal kurze ebene Stücke und dann wieder steiler. Meine Zeiten wurden deutlich schlechter, obwohl ich keinen Meter gehen mußte und beinahe nur noch überholte. Von 5:44 bis 5:57 war auf diesen Kilometern jeder Schnitt vertreten. Dank des ersten schnellen Kilometers von 25 bis 26 (5:21) waren dann aber die fünf Kilometer bis km 30 trotzdem mit einem Schnitt von 5:42 nicht ganz schlecht - angesichts der anspruchsvollen, so gar nicht erwarteten Steigung war ich mit mir sehr zufrieden.

Ich hatte mich noch nicht verausgabt und fühlte mich den restlichen zwölf Kilometern bestens gewachsen. Bereits auf dem anspruchsvollen Wald- und Uferpfad am Weißensee war mir klar geworden, dass ich heute keine Bestzeit laufen konnte. Das war einfach kein Stadtkurs mit schönen Asphaltwegen und nahezu eben. Ich hatte mir aber vorgenommen, ohne Rücksicht auf einen zu befürchtenden Einbruch auf den letzten Kilometern immer das Maximum zu laufen. Ich wollte sehen, ob ich genügend Reserven hatte, bzw. wie es mir ergehen würde, wenn die Reserven aufgebraucht waren. Da hatte ich ja bei meinem ersten Marathon vor zwei Jahren äußerst üble Erfahrungen gemacht. In der Zwischenzeit war ich aber erheblich besser trainiert, ein Einbruch auf den letzten Kilometern sollte daher nicht mehr so üble Auswirkungen wie damals haben. Ich würde ja sehen.

AllatseeDer Allatsee war erreicht und auf Naturwegen ging es jetzt um den See. Viele Badegäste lagen auf den Wiesen am See und bestaunten uns oder spendeten freundlich Beifall. Schon war der See umrundet und wir liefen wieder im Wald. Die Wege wurden anspruchsvoller, teilweise gekiest, dann aber reine Waldpfade, die uns jetzt mehr oder weniger steil abwärts zurück nach Füssen führten. Dummerweise konnte man nicht besonders schnell laufen, unregelmäßige Oberfläche, wie eben so Waldpfade sind und dazu zu steil, also konnte ich aus dem Gefälle keinen Vorteil ziehen und meinen Schnitt verbessern. Immerhin aber hatte ich noch genügend Reserven, dass ich nahezu nur noch überholte. Aber die steilen Abwärtspassagen gingen in die Oberschenkel und als wir bei etwa Kilometer 35 den größten Teil des Abstiegs geschafft hatten, war mein Kilometerschnitt mit 5:24 zwar recht ordentlich auf den letzten fünf Kilometern, aber sie hatten auch ziemlich Kraft gekostet.

Der Wald lag hinter uns und wir liefen jetzt wieder zwischen den ersten Häusern von Füssen. Die Zuschauer neben der Strecke wurden wieder zahlreicher und klatschten freundlich Beifall. Vor einem Hotel mit Restaurant standen der Koch mit seinen Leuten und wohl auch den Bedienungen und feuerten uns Läufer an. Immer noch ging es ganz leicht nach unten, so dass ich auch ein entsprechend lockeres Aussehen vortäuschen konnte. Aber ich hatte mich auf den letzten Kilometern zu sehr verausgabt. Das merkte ich, als wir den Lech erreicht hatten und dem Wasser entlang nach Füssen hinein liefen. Das Laufen strengte mich an, die Kilometermarken wollten und wollten nicht kommen, obwohl uns der Weg auf einigermaßen ebenen, asphaltierten Wegen durch Parks führte, eigentlich eine ideale Strecke. Auch liefen wir immer im Halbschatten und die Sonne versteckte sich häufig hinter Wolken, somit waren die Temperaturen nahezu ideal. Trotzdem war keinerlei Dynamik mehr zu spüren, ich trottete nur noch ergeben vor mich hin. Zwei Frauen überholten mich, vielleicht ein oder zwei Läufer noch. Ansonsten passierte ich viele Läufer, denen es offensichtlich noch schlechter ging als mir. Allerdings sah ich keine Läufer, die gar nicht mehr konnten, wie sie in Prag reihenweise am Streckenrand zu sehen waren und auch auf anderen Läufen.

Ich sehnte das Ziel herbei und musste doch noch fünf Kilometer laufen. Rapide ging es jetzt mit mir bergab, ich war fix und fertig und ständig in Versuchung zu gehen. König-Ludwig-TheaterDie beiden Frauen die mich überholt hatten vergrößerten langsam aber beständig den Abstand und ich hatte absolut nichts mehr entgegen zu setzen. Schritt für Schritt trabte ich schlapp vor mich hin und hielt verzweifelt Ausschau nach dem nächsten Kilometerschild. Kaum nahm ich mehr bei Kilometer 39,7 das König-Ludwig-Musical-Thater am Forgensee wahr. Ich war immer langsamer geworden: 5:53, 5:55 und, ich traute kaum meinen Augen, der Kilometer von 39 nach 40 kostete 6:27! Weiß der Teufel wie das passieren konnte. Schnitt von km 35 .. 40 trotz allem noch achtbare 5:48. Beim Marathon in Prag war ich auf den letzten Kilometern auch nicht mehr gut drauf. Da lief ich diese Kilometer mit einem Schnitt von 6:02! Also war ich heute tatsächlich besser, obwohl ich mich wesentlich übler fühlte als in Prag.

Am letzten Verpflegungsstand trank ich einen Becher Cola, vielleicht half das ja. Weiter ging es. Eine der beiden Frauen hatte sich etwas länger am Verpflegungsstand aufgehalten, so dass ich jetzt wieder dicht hinter ihr war. Ich lief mechanisch vor mich hin, dachte nur noch and die unglaublichen 2 Kilometer vor mir und die etwa zwölf Minuten, die ich sicher dafür benötigen würde. Schon wieder vergrößerte sich der Abstand zu der Frau, die anscheinend mehr Reserven hatte. War mir vollkommen egal. Schon hörte ich die Lautsprecherdurchsagen aus dem Zielbereich. Ich wusste aber, dass es erst in einem großen Bogen über das Ziel hinaus ging und erst dann wieder zurück, so dass mich die Nähe zum Ziel nicht lockte. Noch mindestens einen Kilometer musste ich hinter mich bringen.

Noch 300 m zum Ziel :-)Aber jedeSchinderei hat mal ein Ende. Bis auf zehn Meter, die ich bei einem leichten Anstieg ging (hab mich aber sofort am Riemen gerissen ;-)), hielt ich noch durch (5:57), konnte auf den letzten 200 Metern sogar noch zulegen und erreichte mit 3:52:40 h ein ganz passables Ergebnis. Bei einem "normalen" Streckenverlauf ohne die drei Kilometer auf dem anstrengenden Waldpfad, ohne die Steigung zum Allatsee, wäre heute vielleicht sogar meine Bestzeit "in Gefahr" gewesen!

Daran aber dachte ich nach dem Zieleinlauf nicht. Erst mal was zu trinken. Jürgen fand mich im Getümmel. Er war schon über 20 Minuten da. Mit einer Super Zeit von 3:28:29 war er angekommen. Ich musste ich mich setzen. Wieder mal war ich so erschöpft, dass mir leicht übel wurde. Kaum saß ich aber auf dem Boden war alles ok.

Nach fünf Minuten Ausruhen ging es wieder. Kaum stand ich auf den Beinen, schon war Angelika im Ziel: 4:06:56 - auch sie wäre bei einem weniger anspruchsvollen Kurs sicher Bestzeit gelaufen und hätte vielleicht gar die 4 Stunden unterboten :-). Aber was nicht ist, kommt sicher noch!

War bisher das Wetter tadellos, kam jetzt ein stürmischer Wind auf, der alles wegfegte, was nicht niet und nagelfest war. Der Himmel hatte sich schwarz zugezogen und sah bedrohlich aus. Wir strebten zum Auto, das nur ein paar Meter entfernt auf dem Parkplatz stand. Im nahegelegenen Hallenbad konnte man kostenlos duschen. Nach wenigen Minuten waren wir dort. So schnell wie der Sturm aufkam, war er schon wieder verschwunden. Keiner hatte eine Badehose, bzw. Badeanzug dabei, also duschten wir uns nur und dann ging es zum verdienten Essen - wieder beim Italiener in Füssen.

In gemütlicher Atmosphäre ließen wir das Rennen nochmals Revue passieren, erörterten alle Wenn und Aber und waren uns einig, dass heute alles zusammengepasst hatte.

Bei der Rückfahrt sahen wir die Autostaus nur auf der Gegenfahrbahn. Vor Ulm dann kamen wir in einen gewaltigen Regen, der aber nach zehn Minuten vorbei war. Noch ein paar kurze Stockungen und gegen 18 Uhr waren wir zuhause.

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Letzte Änderung:
13. August 2009

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