Im Februar 1999 lief
ich meinen ersten Wettkampf, einen 10 Kilometer Lauf in Weinsberg (Heilbronn),
eineinhalb Jahre später, im September 2000, meinen ersten Marathon.
Im folgenden Jahr 2001 "konsolidierte" ich meine Kondition,
machte manche "kurze" Wettkämpfe und lief fünf Marathons.
Das Jahr 2002 begann ganz harmlos, hatte im Juli mit dem Zermatt Marathon
einen unerwarteten Höhepunkt, im Oktober lief ich meinen ersten Ultra
Marathon (Schwäbische Alb 50 km) und insgesamt waren es 12 Marathons
in 2002, die ich mal schnell (2), mal mehr oder weniger langsam hinter
mich brachte. Immer aber freute ich mich auf die Läufe und habe jeden
- auf seine Art - genossen. |
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Mutig geworden mit meinen inzwischen
19 Marathons plante ich für das Jahr 2003 drei Ultramarathons - Rennsteig
Super Marathon (74,3 km), Biel (100 km), Schwäbisch Alb Marathon
(50 km) - zwei schwere Berg-Marathons wie Zermatt und Jungfrau und ein
paar weitere Marathons nur aus Freude am Laufen und als Training. Zur
Erhaltung der Grundschnelligkeit hatte ich natürlich auch 10-Km-Läufe
und Halbmarathons vorgesehen. Damit dachte ich, sei das Jahr 2003 mit
Läufen gut ausgefüllt.
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Aber ...
Der Marathon des Sables ist ein Lauf in der Sahara im Süden von Marokko (Quarzazate), irgendwo zwischen Atlasgebirge und Algerien. Es müssen etwa 230 Kilometer in sechs Etappen absolviert verden, an sechs aufeinander folgenden Tagen, mit einem Ruhetag dazwischen. Stets ist die vierte Etappe eine lange Etappe über etwa 70 .. 80 Kilometer, an die sich dieser einzige Ruhetag des Laufes anschließt. Die komplette Ausrüstung wie Schlafsack, Unterlage, Kleidung und vor allem die komplette Verpflegung muss der Teilnehmer im Rucksack selbst über die Distanz mittragen, einzig das Wasser wird gestellt und den Tag über an den einzelnen Kontrollstellen portionsweise ausgegeben. Geschlafen wird in offenen Berber-Zelten, die jeweils an den Etappenzielen von Einheimischen aufgestellt werden. Dort kann man sich auch sein Essen kochen, falls man eine Kochstelle und Essen dabei hat. Im Jahr 2003 findet der Lauf zum 18. Mal statt, der Marathon des Sables ist also ein echter Klassiker der Langstreckenläufe.
Für die einzelnen Etappen gibt es Zeitvorgaben, die allerdings so großzügig sind, dass sie wohl immer eingehalten werden können, wenn nicht Erschöpfung oder Verletzung am Weiterkommen hindert - mehr als 5-10% der Teilnehmer steigen während des Laufes nie aus, die meisten der etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen an. Jedes Jahr wird die Strecke variiert, so dass man im Voraus nie weiß, wo genau gelaufen wird und auch nicht wie lang die jeweiligen Etappen sind; beim 17. MdS in 2002 waren das beispielsweise Etappen von 26 km, 36 km, 31 km, 71 km, 42 km, 20 km. Mindestens eine Etappe ist dabei, bei der etwa 20 .. 30 km in Sanddünen gelaufen wird, insgesamt aber verlaufen etwa 80 % der Strecke auf festem Untergrund. (Die Sahara besteht aus 90 Prozent aus Steinwüste und nur 10 Prozent sind Sandwüste!)
Die Schwierigkeiten des Laufs liegen vor allem in den widrigen Umweltbedingungen wie Hitze und Sand und darin, dass man dabei den Rucksack mit durchschnittlich 12 Kilogramm auf dem Rücken hat. Bei meinen Recherchen im Web stieß ich immer wieder auf Bilder von verbundenen Füßen wegen Blasen und wund gelaufenen Füßen. Die vielen Kilometer und der Sand in den Schuhen scheinen daher eines der großen Probleme zu sein. Allerdings schreckte mich das weniger, als es Herausforderung war, dem zu begegnen.
Mir blieben nur noch wenige Wochen mich anzumelden (Anmeldeschluss 31.10.). Bei Anke Molkenthin, der Organisatorin für die deutschsprachigen Teilnehmer, forderte ich erst Mal die Unterlagen an, kreuzte auf dem Anforderungsformular an, dass ich noch nicht entschieden sei, obwohl ich mich doch innerlich schon entschieden hatte. Wenige Tage danach hatte ich auch schon die Unterlagen.
Lange überlegen konnte ich nicht mehr, Zweifel am Durchkommen unterdrückte ich und war entschlossen, dabei zu sein. Im Web fand ich jede Menge Berichte von Teilnehmern, die mir mal Mut machten, mal Furcht einjagten, aber mich nicht mehr von meiner Zustimmung abbrachten. In aller Hast musste ich noch meinen abgelaufenen Pass neu beantragen und hatte dann tatsächlich sämtliche Unterlagen rechtzeitig abgeschickt - incl. der Anzahlung von Euro 1.000,-.
Gedanklich ist mir der Lauf in der Sahara ganz nah. Wie es so meine Art ist, habe ich mir soviel Informationen wie möglich aus dem Web geholt, las alles mit Interesse und wusste doch noch vieles nicht. Wieso wird da soviel über Blasen und wunde Füße geschrieben, gibt es auch welche, die dem entkommen sind? Welchen Rucksack nehme ich? Nimmt man als Unterlage eine Iso-Matte oder besser eine therm-a-rest, oder vielleicht nur eine halbe Iso-Matte (wozu brauchen auch die Beine eine Iso-Matte, spart Gewicht)? Welche Verpflegung, welchen Fotoapparat, welche Filme? Schlafsack? Lauter offene Fragen, die noch geklärt werden müssen und noch manch andere.
Glücklicherweise ist der Termin im April noch weit weg, ich erlaubte mir also einen Monat mit wenigen Lauf-Kilometern und nur dem Hohenzollern Berglauf (8 km, 365 Höhenmeter) als Wettkampf, ansonsten nichts. Viel trainieren konnte ich nicht, da ich pro Woche drei Volkshochschulkurse gab. Ich machte also die Not zur Tugend und bestimmte den November zu meiner Regeneration. Insgesamt lief ich in den 30 Tagen etwa 100 Kilometer - als Vorbereitung für einen so anspruchsvollen Lauf wie den MdS natürlich längst nicht ausreichend.
Am 16. November war das Informationstreffen in Reichenbach/Fils. So etwa 50 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren da und hofften auf jede Menge Informationen. Tatsächlich gab uns dann Anke recht viel an persönlichem Wissen weiter, das sie als langjährige Organisatorin und achtmalige Teilnehmerin hatte. Allerdings läuft Anke in einer anderen Klasse als ich, denn sie hat wohl bei fast allen ihren Teilnahmen vordere Plätze erreicht. Ich weiß jetzt etwas mehr über Ausrüstung, Vorbereitung, Ablauf, vor allem aber, dass es keine allgemeingültigen Hinweise dazu geben kann, weil dazu die individuellen Eigenschaften und Voraussetzungen zu unterschiedlich sind. Beruhigend war allerdings der Hinweis, dass für den Lauf keine spezielle Vorbereitung nötig sei, sondern man solle sein Training machen, wie sonst auch. Allerdings sagte Anke nicht genau, was sie so unter "wie sonst auch verstand"! Ich werde auf jeden Fall mal die verbleibenden 17 Wochen so planen, dass ich ein gutes Gewissen habe. Von einigen Teilnehmern am Info-Treffen bekam ich den Tipp, Krafttraining für die Oberschenkel zu machen, das würde beim Laufen in den Dünen helfen. Mal sehen. Anke sagte davon nichts, betonte immer nur, man solle nicht zuviel trainieren und ansonsten nicht auf Andere hören.
Ständig war mir bewusst, dass ich sechs Tage hintereinander - vergessen wir mal den einzigen Ruhetag nach der Königsetappe - jeweils 30 Kilometer oder mehr laufen muss, also tatsächlich 230 Kilometer in einer Woche! Wow - wenn ich in meinem kurzen Läuferleben mal eine Trainingswoche mit 100 Kilometer gemacht hatte, dann war ich ganz stolz. Aber was sind schon 100 Kilometer verglichen mit dem MdS! Da muss ich doch unbedingt trainieren wie ein Weltmeister. Dann wieder beruhigte ich mich damit, dass man in der Wüste natürlich bei weitem mehr gehen wird als joggen. Alles gut und schön, aber 230 Kilometer sind eben 230 Kilometer und dazu noch die widrigen Umstände. Auf was hatte ich mich eingelassen? Aber ich bin angemeldet, ich laufe mit und ich schaffe das - Bange machen gilt nicht.
19. November - Ich hab mich aufgerafft, endlich mal wieder zu laufen. Ich nahm mir vor, zur Arbeit zu laufen (9,5 km) und abends wieder zurück. Das hatte ich schon öfters gemacht, reine Routine. Diesmal aber hatte ich einen Rucksack auf dem Rücken, ganz leicht, nur so zum Eingewöhnen. Bereits während des Hinwegs spürte ich, dass meine gute Kondition von vor vier Wochen beinahe Schnee von gestern war. Abends beim nach Hause Laufen spürte ich dann meine Oberschenkel. Ob ich heute wohl einen Marathon geschafft hätte? Auf keinen Fall! Am nächsten Tag hatte ich Muskelkater - und das nach gerade mal 19 Kilometern. Das musste aber besser werden!
Vernünftigerweise plante ich zwei Ruhetage ein und wollte erst am Freitag das Selbe nochmals machen.
22. November - Wie geplant wieder zur Arbeit gelaufen und bei Nacht wieder zurück. Es ging ein wenig besser als zwei Tage zuvor, aber ich war noch weit von meiner alten Form entfernt. Das zeigte mir, dass ich die drei Monate bis zum Start nutzen musste und nicht nochmals solche Faulenzerwochen einlegen durfte. Ich würde eine gute Balance finden müssen zwischen notwendiger Belastung und einem Zuviel, das dann unweigerlich in Verletzungen mündet.
25. November - Mein Geburtstag! Endlich konnte ich wieder im Lauftreff mitlaufen. Die letzten drei Wochen musste ich einen VHS-Kurs geben, dummerweise genau an den Tagen, an denen der Lauftreff trainierte und kam daher so wenig zum Laufen.
30. November - ein langsamer Marathon in Bad Arolsen. Entsprechend meiner schlechten Kondition fiel der auch verheerend aus. Ich hab ihn zwar gut hinter mich gebracht - aber in welch schlechter Zeit :-(.
Geschäftlich hatte ich bereits vergangenen Monat jede Menge am Hals und auch der Dezember begann nicht besser. Obendrein fiel nochmals eine Woche Training mit dem Lauftreff aus, weil ich meinen letzten VHS-Kurs geben musste. Aber ich baute auf die Feiertage und die freien Tage bis ins neue Jahr. Da kann man ja einiges bezüglich Laufen machen.
8. Dezember - mein letzter Marathon dieses Jahr, der 7-Gebirge Marathon bei Bad Honnef. Ich hatte mir vorgenommen, nochmals auf die Geschwindigkeit zu achten und nicht allzu langsam zu sein. Für einen Trainingslauf und 550 Höhenmeter war ich dann auch mit meinen 4:24 h recht zufrieden. Es ging aufwärts.
Die VHS Kurse waren vorbei und ich konnte endlich wieder regelmäßig montags und mittwochs mit dem Lauftreff trainieren.
Tja - manchmal hat man gute Vorsätze, hält sie aber nicht ein. Das Wetter in den letzten beiden Dezember Wochen war so niederträchtig schlecht, warm zwar, aber viel Regen, dass ich nicht viel zum Laufen kam. Den ganzen Dezember über schaffte ich gerade Mal 192 km, knappe 43 km pro Woche. Für die 12 km beim Silvesterlauf in Sigmaringen brauchte ich knapp 55 min, auch kein berauschendes Ergebnis. Dazu kam, dass ich über die Feiertage am Jahresende etwas zugenommen hatte, bei wohlwollender Ablesung der Waage kam ich auf 73,5 kg, das waren 1,5 kg über meinem Normalgewicht und 4 kg über meinem Wunschgewicht.
Trotzdem nahm ich mir für das neue Jahr nichts vor, machte mir auch keinerlei Sorgen, das würde schon noch werden.
In Sachen Ausrüstung bin ich etwas weiter. Ich habe mir eine Kleinbildkamera gekauft (Minolta, 37-140mm) und einige Firmen für Outdoor-Ausrüstung per e-mail angeschrieben und um Vorschläge für Schlafsack, Unterlage, Rucksack und Nahrungsmittel gebeten. Zwei Rückmeldungen habe ich bekommen mit Vorschlägen und einen Katalog von Woick (sehr informativ). Gekauft habe ich bisher nur Nahrungsmittel: "Travellunch lightweight food", wurde u.a. auch von Anke Molkenthien empfohlen, gefriergetrocknete Fertiggerichte: Beutel aufschneiden, heißes Wasser dazugeben, fertig sind der Nudeltopf, die Kartoffelsuppe mit Rind, das Huhn in Curryrahm-Reis und ähnliche Leckereien. Ich hab da ein Sonderangebot in Stuttgart gefunden, statt 4,90 Euro pro Portion nur 3,30. Also hab ich mich gleich mal eingedeckt. Ansonsten will ich die CMT-Ausstellung auf dem Killesberg abwarten (18.1.-26.1.), mich dort ausführlich umschauen und dann Rucksack, Schlafsack und Matte kaufen. Zwar ist noch genügend Zeit bis April, aber den einen oder anderen Vorbereitungslauf mit Rucksack will ich schon noch machen.
KW1 - 18 km: Schon wieder gefaulenzt, kaum gelaufen, als Wettkampf die 10 km beim Dreikönigslauf in Ötlingen (Kirchheim/Teck) gelaufen, "Gas gegeben" und schwache 46:40 Minuten erreicht. Nun ja - ich war nicht ganz zufrieden mit mir, beinahe drei Minuten langsamer als meine Bestzeit :-(. Aber jetzt muss es Ernst werden mit dem Training!
KW2 - 79 km: Tatsächlich verlief diese Woche ganz so, wie ich mir die Vorbereitung vorstellte: zweimal zur Hochschule gelaufen und zurück, zweimal Lauftreff und sonntags ein zwei-Stunden Lauf. Vor allem war es die ganze Woche über schön kalt, meist um die minus zehn Grad und die Landschaft weiß gepudert. Als ich da nachts nach Hause lief, knirschte der Schnee unter den Schuhen, der Mond (viertel, zunehmend) beleuchtete die Landschaft, so dass man beinahe so gut sah wie tagsüber - es war einfach traumhaft und nicht zu vergleichen mit den vergangenen schmuddeligen Regenwochen. So konnte es weiter gehen.
KW3 - 54 km:Die dritte Woche fing ganz gut an, dann schlug das Wetter um. Sonntags wurde es wärmer, montags schneite es noch ordentlich (10 Zentimeter), aber am frühen Abend begann es zu regnen und die Wege waren dort, wo geräumt wurde spiegelglatt. Wir liefen um 19 Uhr unsere Lauftreffrunde auf Feldwegen, auf denen noch jede Menge Schnee lag. Wieder ein wunderschöner Lauf in der mondhellen Schneelandschaft. Nur meine verfluchte Brille beschlug und war vom Regen so nass, dass ich sie in die Tasche stecken musste. Zwar sah ich recht unscharf, aber immer noch besser, als durch eine undurchsichtige Brille die Gegend zu erahnen.
Die nächsten Tage waren nicht einladend. Es taute tagsüber und abends zogen die Wege so an, dass alles rutschig war. Der Lauftreff am Mittwoch war ein Gehen und kein Training. Die nächsten Tage gingen dann einigermaßen.
KW4 - 62 km: Auf der CMT hab ich mir einen Schlafsack gekauft. Eigentlich hatte ich den "Yeti Pound" im Auge (500 g), der Berater auf dem Messestand (www.schlafsackladen.de) riet mir aber davon ab. Der Yeti würde im Comfort Bereich nie und nimmer bis an Null Grad kommen. Er riet mir zum "Diadem Salewa 300" - 900g, aber deutlich wärmer und auch für normalen Gebrauch geeignet. (Übrigens - soll ein Schlafsack leicht und warm sein sind offensichtlich Daunen immer noch das Beste, Kunstfaser kommt da nicht ran.) Eine Woche später überwies ich die 200 Euro und zwei Tage später war der Schlafsack da. Werde mal demnächst auf unserer Veranda damit eine Nacht verbringen, um zu sehen, wie sich Null Grad überstehen lassen.
Am Samstag dann lief ich die 50 Kilometer in Rodgau. Schöne Strecke, zehn Runden, die ersten 35 Kilometer recht verhalten (ca. 6:50 min), die letzten 15 km etwas schneller (6:15). Für den Anfang ganz vielversprechend.
KW5 - 88 km: Das Wetter war schön - kalt (-4 .. -9), gegen das Wochenende schneite es noch ordentlich. Zu Beginn der Woche habe ich mir endlich den Rucksack gekauft. Auf Rat der Verkäuferin den "Trans Alpin 30" von Deuter. Etwas leichter als der entsprechende von Vaude (Bike Alpin 35) und auch von der Stabilität machte der Deuter den besseren Eindruck. Bin damit zwei Mal zur Hochschule gelaufen und zurück, natürlich mit wenig Gepäck (ca. 2.3 kg). Am Sonntag hatte ich den Rucksack mit 4-5 kg beim Marathon in Bad Füssing auf dem Rücken. Es lief recht gut, ich bemerkte keine Einschränkungen und auch von der orthopädischen Belastung her hatte ich keinerlei Probleme.
Während des Laufes war es recht kalt (-6 Grad), aber die Landschaft war schön weiß und man konnte bestens laufen. Wie üblich bin ich die erste Hälfte verhalten angegangen (ca. 6:30 min), die zweite Hälfte etwas schneller (6:10 min). Die zweite Runde lief ich zusammen mit Martina Haussmann. Eine extreme Ultraläuferin (div. Weltrekorde im 48 Stunden Lauf, viele 1.000 Meilen-Läufe und noch extremere Sachen). Sie erzählte viel von ihren Läufen, ew war eine sehr kurzweilige zweite Hälfte. Martina läuft den Transeuropa Lauf dieses Jahr (5.100 km von Lissabon bis Moskau, täglich ca. 80 km, 64 Tage ohne Ruhetag) und trainiert derzeit etwa 230 km pro Woche - nun ja, da komm ich nicht ran :-)).
KW6 - 93 km: Zweimal Lauftreff, zweimal zur Hochschule und zurück und ein langer Lauf am Sonntag mit Egbert zum Max-Eyth-See und zurück (3h) brachten für diese Woche noch etwas mehr Kilometer. Glücklicherweise macht mein Körper recht gut mit. Meine rechte Ferse verschlechtert sich nicht, im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass sie ganz langsam etwas besser wird. Die ersten Kilometer habe ich meist leichte Schmerzen, die dann aber verschwinden. Nach dem Lauf etwas Selbstmassage (sehr druckempfindlich), aber Gehen ist ohne Schmerzen möglich. Ansonsten hab ich seit neuestem Muskelkater im Bereich der Aduktoren. Ich muss da wohl mit Dehnen was machen.
KW7 - 91 km: Am Montag war ich bei einem Konzert in der Liederhalle (R. Strauß, Mahler, Nielsson), also musste der Lauftreff ausfallen. Dafür lief ich dann am Mittwoch zur Hochschule und abends zurück, direkt zum Lauftreff. Am Freitag nochmals Hochschule und zurück und am Wochendende waren wir in unserem Ferienhaus auf der Schwäbischen Alb. Dort lief ich im Tiefschnee die 300 Höhenmeter auf den Schaafberg hoch und weit ausholend dann zurück - ist einfach immer wieder schön dort.
Insgesamt war das Wetter die ganze Woche noch sehr kalt, nachts teilweise unter minus zehn Grad, tagsüber meist sonnig und um die null Grad, wunderschönes Laufwetter.
KW8 - 95 km: noch 6
Wochen!
Am Montag lief ich mal wieder mit den Schnellen im Lauftreff. Die ewigen langsamen Läufe der vergangenen Wochen gingen mir auf den Geist und vor allem hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr schneller als 6:30 pro Kilometer laufen zu können. Mit 5:20 / km waren wir zwar auch nicht besonders schnell, aber immerhin! Ansonsten das gleiche Programm wie immer, Lauftreff und an zwei Tagen zur Hochschule und zurück. Am Freitag dann machte ich seit vielen Monaten zum ersten Mal wieder ein Intervalltraining auf der Bahn: 4 x 1000m. Das Ergebnis war nicht erfreulich. Ich kam gerade Mal auf 4:06 bei meinem schnellsten Intervall - das war auch schon mal besser. Am Sonntag beim Halbmarathon in Weinsberg würde ich keine Bäume ausreißen.
Es kam wie es kommen musste: 1:47:24 für den HM - sieben Minuten langsamer als vergangenes Jahr. Um Gotteswillen - das war ja erbärmlich!
So darf das nicht weiter gehen! Ab jetzt wird alle 10 Tage eine Laufeinheit auf der Bahn gemacht. Die Vorbereitung auf den MdS in allen Ehren und es wird mir dort auch sicher nichts nützen, aber das Laufen besteht nicht nur aus MdS, es gibt auch noch ein "Danach". Mein Ziel kann es doch nicht sein, so langsam zu werden, nur um Ultraläufe besser zu bestehen.
KW9 - 65 km: noch 5
Wochen
Meinen Vorsatz hab ich gleich
umgesetzt und bin am Montag im Lauftreff schnell gelaufen (5:20, in Anbetracht
des HM am Tag zuvor recht ordentlich). Am Mittwoch dann zur Arbeit, abends zurück
und noch beim Lauftreff mitgelaufen, alle drei Läufe um die 6:00, nicht
besonders schnell, aber eben auch 33 km an diesem Tag. Am Freitag dann nochmal
zur Arbeit und zurück und am Wochenende - Null, nichts, nur gefaulenzt.
Wir waren wieder auf der Schwäbischen Alb und ich hatte das Gefühl,
dass mal ein Wochenende ohne Laufen mir gut täte. Für die kommende
Woche hatte ich mir einiges vorgenommen und dann war eine Woche mit reduziertem
Kilometerumfang sicher nicht falsch. Dazu kam, dass das Wetter schlecht war,
deutlich über Null Grad und viel Regen.
KW10 - 120 km: noch
4 Wochen
So viele Kilometer bin ich
noch nie in meinem Leben in einer Woche gelaufen. Dabei fing es gar nicht gut
an. Gleich am Montag Abend im Lauftreff (wieder schnell gelaufen) muss ich mich
irgendwie überlastet haben. Auf jeden Fall hatte ich die letzten Kilometer
Schmerzen in der gesamten Hüftgegend bis zu den Adduktoren. In der Nacht
bekam ich Fieber und alles tat mir weh. Glücklicherweise gibt es Aspirin,
so dass ich am Morgen wieder einigermaßen fit war und ins Geschäft
laufen konnte. Nach Anlaufschmerzen ging es tatsächlich beinahe beschwerdefrei
. Auch abends beim Zurücklaufen ging es recht gut.
Also machte ich am Mittwoch (Aschermittwoch!) mein übliches Pensum: zur Hochschule, abends zurück und noch beim Lauftreff gelaufen. Insgesamt etwas mehr als 31 Kilometer mit einem Schnitt knapp unter 6 Minuten. Aber irgendwie war mein Leib nicht ganz in Ordnung, die Hüftgegend und mein Kreuz waren immer noch nicht wie gewohnt. Trotzdem machte ich am Freitag nochmals 19 km (zur Hochschule und zurück), musste mich beim Zurücklaufen aber schon überwinden. Keine Dynamik - ob ich wohl den Marathon am Sonntag überhaupt schaffen würde? Nur, wenn ich mich noch einigermaßen erholen konnte.
Also verbrachte ich den Samstag recht gemächlich, kaufte in Stuttgart noch fehlende MdS Utensilien (Schlangenbissset, Pfeife, Weithals-Trinkflasche) und in Ludwigsburg langärmliges Laufhemd (Odlo Termic Light) Odlo-Unterhose und Falke Laufsocken. Die Kleidung könnte ich ja gleich am nächsten Tag beim Marathon testen!
Wider Erwarten überstand ich den Marathon in Kandel recht ordentlich, zwar nicht sehr schnell (4:45 h), aber in Anbetracht der vielen Kilometer diese Woche und einem Rucksack mit 5 kg auf dem Rücken, war ich zufrieden. Mit dem Rucksack ging es ganz gut, aber ich bemerkte ein Scheuern auf meinen Schultern. Da würde ich noch was machen müssen, damit ich beim Wüstenlauf, wo ich keine zwei Hemden übereinander tragen würde, keine Probleme bekommen würde.
KW11 - 74km: noch 3
Wochen :-)
Montag beim Lauftreff wider
Erwarten die lange Strecke gelaufen und wider Erwarten ging es recht gut. Ein
gutes Zeichen, dass ich die Strapazen von 120 Kilometer in einer Woche gut wegstecken
kann. Diese Woche war ich drei Tage auf der CeBit in Hannover, kam daher nicht
mehr so sehr zum Laufen. War aber auch kein Fehler, denn eine Reduktion gab
meinem Körper die notwendige Regenerationszeit für den 6-Stunden
Lauf in Nürnberg. Dieser Lauf mit 4 kg-Rucksack zeigte mir auf der
einen Seite, dass ich gut vorbereitet war und die Etappen in Marokko schaffen
kann, flößte mir aber auf der anderen Seite wieder Respekt ein vor
den Etappen. Da würde ich ganz vorsichtig angehen müssen, um nicht
mein Pulver schon in den ersten Tagen zu verschießen.
KW12 - 58 km: noch
2 Wochen :-))
Montag Lauftreff: 15 km, 5:10
min/km, mal wieder schnell gelaufen, dann die ganze Woche nicht mehr. (Hatte
am Mittwoch und Donnerstag Projekt "KickOff" in Hirsau.) Am Dienstag
Abend kaufte ich in Stuttgart noch ein paar fehlende Teile der Ausrüstung,
am Freitag holte ich in der Apotheke die "Mittelchen", die ich in
der Tabelle unten unter Hygiene aufführe und am Samstag bei Roy Sport in
LB deckte ich mich Power Bar, Power Gel und Ultra Refresher ein.
Am Sonntag dann lief ich mit Jürgen, Angelika und Harald hoch zu den Bärenseen, drum herum und wieder zurück: 4:30 h, ca. 42 km. Sehr schöner Lauf, nicht nur weil das Wetter super war, wie schon die ganzen Wochen zuvor; ist einfach ein schönes Gebiet, abwechslungsreiche und auch anspruchsvolle Strecke. Dazu kommt noch die Genugtuung, so eine Strecke sozusagen als Trainingslauf machen zu können. Danach spürte ich zwar, wie schon die Wochen zuvor, Aduktoren, meine Leiste und meine Bauchdecke. Nach 15 Minuten im warmen Wasser der Badewanne ging es wieder. Offensichtlich muss eben irgend was schmerzen. Nachdem das monatelang meine rechte Ferse war, scheinen sich die Probleme nun im Hüftbereich anzusiedeln. Mal sehen.
KW13 - 58 km: noch
1 Woche :-)))
Im Lauftreff schon wieder
schnell gelaufen. Trotz des Tags zuvor langen und anspruchsvollen 42 km-Laufes
und der Schmerzen danach, konnte ich trotzdem gut mithalten und hatte danach
keine nennenswerten Probleme. Wieder klopfte ich mir heimlich auf die Schultern.
Vor einem Jahr noch wäre es undenkbar gewesen, einen Tag nach einem Marathon
einen so schnellen Lauf zu machen. Das ist der Gewinn durch die vielen Trainingskilometer
der letzten Wochen und Monate und der Reduktion der beiden letzten Wochen. So
wie es aussieht, sind auch die Schmerzen schon nach wenigen Stunden weg, wo
sie zuvor erst nach ein oder zwei Tagen abklangen. Bereits nach dem Lauf hatte
ich das Gefühl, dass meine rechte Hüfte kaum Ärger machte und
meine Ferse ist schon seit Wochen recht unauffällig. Mal sehen, ob sich
das fortsetzt :-).
Am Mittwoch nochmals die 15 km im Lauftreff recht schnell gelaufen (5:15/km). Diesmal musste ich mich aber ein wenig quälen.
Am Wochenende ging es dann nach Thüringen. Bei Zella-Melis wurde ein Autobahn Tunnel unter dem Rennsteig mit einem 28 km Lauf eingeweiht. Mit meinem Ergebnis (24. meiner Altersklasse von 134) und meiner Zeit (2:16:27) war ich zufrieden.
KW14 - 15 km: ab
nach Marokko in die Wüste :-))))
Am Montag nochmals im Lauftreff recht flott gelaufen. Am Mittwoch dann aufkommende
Erkältung bemerkt, daher nicht mehr im Lauftreff gelaufen.
So - meine Sachen hab ich jetzt alle, die Checkliste (s.u.) ist abgearbeitet und alles ist im Rucksack verpackt, ich bin startbereit. Die Haare und der Bart sind kurz gestutzt, bei sieben Tagen ohne Wäsche ist das sicher empfehlenswert. Morgen Früh (Donnerstag) holt mich Bernhard Häußler ab, auch ein Teilnehmer. Er kommt aus Stuttgart, nimmt mich mit, dann geh'ts weiter nach Schwieberdingen zu Pascal Hagenbach, dem dritten Teilnehmer aus dem Raum Stuttgart. Gemeinsam wollen wir dann im Auto von Bernhard nach Frankfurt fahren. Dort ist um 13 Uhr Treffpunkt am Schalter der Air Maroc mit den anderen Teilnehmern aus Deutschland.
Das Gesamtgewicht des Rucksacks muss zwischen 5 .. 15 kg liegen, ansonsten bekommt man Strafpunkte. Als Richtwert gibt Anke etwa 13-14,5% des Körpergewichtes an. Bei meinen derzeit 73 kg wäre das ein Rucksackgewicht von 9,4kg bis 10,5 kg. Ich hatte etwas über 12 kg, was ich sehr bereut und verflucht habe. Falls ich nochmal laufen würde, wäre mein Rucksack garantiert unter 10 kg!
Sonst noch mitnehmen
Sachen bleiben zurück, bekommt
man nach dem Lauf
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